MKID

Wenn Markus Weickinger als MKID auf der Bühne steht und mit dem iPad tanzt, dann sieht das ein bisschen so aus, als würde er computerspielen. In Wirklichkeit ist der „Mann mit der magischen Hornbrille“ (Zitat Bruckmayr) eher der Leveldesigner, der seinem Publikum hier ein rasantes Jump-and-Run serviert. Auf den Spuren von Kraftwerk und Modeselektor geht es auf atemlose Jagden durch die Welten der elektronischen Clubmusik. Beeinflusst von frühen Warp- und Rephlex-Releases zaubert der 32-jährige Linzer Landschaften aus wuchtigen Kickdrums und treibenden Sequenzen aus seinem Old-School-Maschinenpark.

Der dämonisch-ironische Crooner Didi Bruckmayr fügt dem Projekt unterdessen mehr als nur einen doppelten Boden hinzu. Hier begibt er sich gesanglich auf die Spuren von Ian Curtis und David Sylvian, dort deutet er den Pavarotti an. Zwischenzeitlich gerät er ins Quengeln, Säuseln und Grunzen, dann gibt er sich als Marktschreier und treibt Konversation mit dem Publikum. Wofür andernorts Effektgeräte eingesetzt werden, dafür braucht Bruckmayr nur seine Stimme. In den sozialkritischen Texten geht es etwa um Floskeln, Briefkastenfirmen und Plastikpalmen in Polyester-Städten. In dem Song Social Media Fiasko eröffnet Bruckmayr seinem Bühnenpartner mit der magischen Hornbrille, dass ihn hohe Framerates glücklich machen.

Das Projekt MKID gibt es seit 2009, davor war Weickinger unter dem Namen microchipkids aktiv. Stahlstadt-Veteran Didi Bruckmayr wurde 2012 für die Houztekk-EP Popsoap ins Boot geholt. Bekannt geworden ist der ganzkörpertätowierte Doppeldoktor vor allem durch die Entgrenzungs-Kombo Fuckhead und das Elektropop-Projekt Wipeout, zuletzt hat der Stimmakrobat gemeinsam mit Cousin Sigmar Aigner auf Houztekk als Mussurunga veröffentlicht.

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